Was ist eine psychische Störung?
Jeder fühlt sich manchmal besorgt, traurig oder angespannt. Wenn sich diese Bedingungen jedoch verlängern und so stark sind, dass sie das tägliche Leben beeinflussen, also Beziehungen zu Freunden, schulische Leistungen, die Arbeitsfähigkeit oder die Lebensfreude, dann könnte es eine psychische Störung sein.
Dies bezieht sich auf ein lästiges Symptom oder eine Behinderung, das nicht als Teil einer normalen Entwicklung akzeptiert oder in einer bestimmten Kultur abgelehnt wird.
Daher sollten die psychische Störungen nicht mit vorübergehenden psychoemotionalen Störungen verwechselt werden, die durch bestimmte Situationen wie Tod, Scheidung oder schwere Krankheit verursacht werden können.
Die psychische Störung muss kein Stigma sein. Es gibt derzeit wirksame Behandlungsmöglichkeiten für viele psychische Störungen.
Viele der psychischen Erkrankungen entstehen durch chemische Ungleichgewichte im Gehirn. Diese Ungleichgewichte können vererbt sein oder sich durch übermäßigen Stress (einschließlich Beraubung des Kontakts mit einer liebevollen mütterlichen Figur in den jungen Jahren) oder durch Drogenmissbrauch entwickeln. Die psychische Störung muss kein soziales Stigma werden. Es gibt derzeit wirksame Behandlungsmöglichkeiten für viele psychische Störungen.
Beispiele für psychische Störungen
- Depressive Episode: Traurigkeit / Reizbarkeit, Gefühl der Sinnlosigkeit, sozialer Rückzug, Interessenverlust, Schlafstörungen, usw.
- Panikattacke: die Entstehung "aus heiterem Himmel" oder in einigen Situationen von Herzklopfen, Schweißausbrüchen, Erstickungsgefühlen, Todesangst usw.
- Störungen des Ernährungsverhaltens: Übermäßiger Konsum von Nahrungsmitteln, gefolgt von Erbrechen oder, im Gegenteil, Verweigerung zu essen.
- Post-traumatischer Stress: subjektive Regression zum traumatischen Ereignisses (Unfall, Unglück, Missbrauch, etc.), Schlaf- / Konzentrationsstörungen, Isolation usw.
- Phobien: Starke, anhaltende und ungerechtfertigte Höhenangst oder Angt vor großen Räumen, Tieren, Blut usw., was sich signifikant auf soziale Aktivitäten und Beziehungen auswirkt.
- Abhängigkeit von Alkohol oder anderen Drogen.
- Störungen mit Aggressivität, antisoziales Verhalten, geringe Selbstkontrolle.
Was tun bei psychischen Störungen?
Die Hilfe des Psychiaters für Beratung und Behandlung sollte gesucht werden. Es kann eine medikamentöse Behandlung und/ oder Psychotherapie verschrieben werden. Die Psychotherapie wird in der Regel von einem Psychologen, Arzt oder einem anderen Fachmann durchgeführt, der eine spezielle Ausbildung zur Behandlung von psychischen Erkrankungen absolviert hat. Unsere Mitmenschen, die unter einer psychischen Störung leiden, und ihre Familien müssen respektiert und ermutigt werden. Seelisches Leiden muss kein Stigma sein.
Was sind die therapeutischen Ansätze, die wir nutzen und fördern?
In Abhängigkeit von der Pathologieart und den Charakteristika des Patienten verwenden wir in unserer Praxis verschiedene psychologischen Interventionsverfahren. Beispiele:
- Die klassische kognitiv-behaviorale Therapien, die sich auf die Schwierigkeit, Gegenwart und Handlung konzentrieren (Albert Ellis, Aaron Beck): Die Art und Weise, in der wir die Situation interpretieren, beeinflusst unsere Emotionen und unser Verhalten.
- Die Emotionszentrierte Therapie (Robert Leahy): Diese Therapie konzentriert sich darauf, was wir tun oder denken, wenn eine Emotion aktiviert wird, und auf die Beziehungen, die wir zwischen Emotionen und Werten/ Zielen setzen. Die Gedanken hinsichlich eigener Emotionen und Verhalten erleichtern es, Emotionen zu erhalten, zu eskalieren oder zu reduzieren.
- Die Schematherapie (Jeffrey Young), die zur Behandlung der Persönlichkeits- und anderer wiederstehenden Störungen besorders geeignet ist: Diese therapeutischen Verfahren hilft den Patienten, adaptive Wege zu finden, um grundlegende emotionale Bedürfnisse zu befriedigen: sichere Bindung, Autonomie, Kompetenz und Identität, emotionale Bestätigung, Spontaneität, Spiel, realistische Grenzen und Selbstbeherrschung. Jeffrey Young geht davon aus, dass die Frustration dieser Bedürfnisse während der Kindheit zur Bildung von dysfunktionalen Überzeugungen führen kann. Schematherapie bedeutet zusammen mit dem Therapeuten gegen lebenslangen Gewohnheiten kämpfen. Das Ziel besteht darin, dysfunktionale kognitive Schemata zu beheben, indem der Ausdruck affektiver Erinnerungen reguliert wird, die Kraft körperlicher Empfindungen verringert wird, unangemessene Gedanken korrigiert werden und adaptive Verhaltensmuster entwickelt werden.
- Dialektische Verhaltenstherapie (Marsha Linehan): „Es ist schlimm zu leiden, aber schlimmer ist allein zu leiden.“ Dieser Begriff bezieht sich auf das menschliche Bedürfnis nach Validierung und emotionalen Austausch. Ausserdem sind die interpersonelle Wirksamkeit, die Emotionsregulation und Stresstoleranz von höchster Bedeutung zur Behebung psychischer Symptomatik.
-
Das experientielle Modell (Iolanda Mitrofan): Die kreativ - expressive Mittel sind mächtige Träger von Selbsterkenntnis und - transformation. Diese Methode kann uns helfen, das Leben zu einer wahren Kunst und das Leiden zu einem inneren Ressourcenaktivator zu machen.